JHV 2017: Im Einsatz für die Gemeinschaft
Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Eltville kamen zur Jahreshauptversammlung zusammen / Bürgermeister kündigt Nachschubhallenbau an
Eltville am Rhein, 20. März 2017 – Mit einer Überraschung wartete Bürgermeister Patrick Kunkel gleich zu Beginn der Jahreshauptversammlung der Eltviller Feuerwehr auf. Der Rathauschef teilte mit, dass nun doch die Planungen für eine Nachschubhalle auf dem Gelände der Stützpunktfeuerwache anlaufen und im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden solle, sofern ihm die städtischen Gremien im Zuge der Haushaltsaufstellung für das kommende Jahr an der Stelle folgen würden. Vorangegangen waren zum Teil kontroverse Auseinandersetzungen zu diesem Thema in der Stadtverordnetenversammlung und auch in Gesprächsrunden zwischen Bürgermeister, Verwaltung und Einsatzabteilung. In diesem Gespräch habe er erkannt, dass die Halle als Lagerstätte oberste Priorität für die Feuerwehr in Eltville habe, so Kunkel. In etwa sechs bis acht Wochen solle eine erste Planung und Kostenkalkulation vorliegen. Die weitere Planung solle in enger Abstimmung mit der Feuerwehr umgesetzt werden. Auch die mögliche Einrichtung einer zeitgemäßen Atemschutzwerkstatt müsse auf ihre Sinnhaftigkeit und Finanzierbarkeit hin geprüft werden. Wenn diese gegeben sei, könne sie voraussichtlich im Jahr 2019 eingerichtet werden. Laut Kunkel ist es wichtig, „die Schlagkraft der Feuerwehr zu erhalten und attraktiv für neue Mitglieder zu sein“. Der Bürgermeister dankte den Aktiven der Einsatzabteilung und ihren Familien für den Einsatz für die Gemeinschaft sowie Wehrführer Roland Dörre und Stadtbrandinspektor Hans-Peter Korn für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit.
Korn wiederum konnte die Grüße der übrigen vier Stadtteilfeuerwehren sowie von Landrat Burkhard Albers ausrichten und wünschte der Versammlung einen guten Verlauf.
Im folgenden Bericht des Wehrführers konnte Dörre eindrucksvolle Zahlen vermelden. So arbeiteten die 47 Aktiven der Einsatzabteilung im letzten Jahr bei insgesamt 157 Einsätzen und Brandsicherheitsdiensten alleine 4288 Stunden für die Allgemeinheit. Wenn nun noch die Zeiten für Aus- und Weiterbildung dazugerechnet würden, erreiche die Feuerwehr sogar einen Ansatz von 6167 Stunden für die Bürgerinnen und Bürger. Umgerechnet wären dies etwas mehr als 9 Monate am Stück, machte Dörre deutlich. Dazu komme das ehrenamtliche Engagement im Förderverein, bei dem die jährlichen Tage der offenen Tür, die bewährten Kindersachenflohmärkte, aber auch die in diesem Jahr anstehenden Jubiläen der Feuerwehr (145 Jahre) und Jugendfeuerwehr (60 Jahre) personell abgebildet werden müssten. Den Kameradinnen und Kameraden wünsche er angesichts der nicht immer gefahrlosen Einsatzlagen eine stets gute und gesunde Heimkehr aus den Einsätzen. Den anwesenden Mitgliedern der Ehren- und Altersabteilung dankte er für die wunderbare Unterstützung bei vielen Veranstaltungen, wo über Generationen hinweg Hand in Hand zusammen gearbeitet werde. „Wir sind froh, dass wir Euch haben“, so Dörren in Richtung der rüstigen Feuerwehr-Senioren. Und auch dem Vorgänger im Amt des stellvertretenden Wehrführers, Roman Meth dankte Dörre für seinen Einsatz für die Feuerwehr.
Für die Jugendfeuerwehr berichtete Jugendfeuerwehrwart Johannes Meth von den Aktionen der 16 Jungen und einem Mädchen. An 56 Dienstabenden und Freizeitveranstaltungen habe sich die Feuerwehrjugend mit feuerwehrtechnischer und theoretischer Ausbildung, Unterstützung beim Kindersachenflohmarkt oder der Christbaumsammelaktion zum Jahresbeginn beschäftigt. Hier seien zusammen 707 Stunde zusammengekommen. Ein Highlight des Jahres sei die für alle teilnehmenden Jugendlichen erfolgreich verlaufene Teilnahme an der sogenannten „Leistungsspange“, der höchsten Auszeichnung der Jugendfeuerwehr, gewesen. Zusammen mit der Feuerwehr Hattenheim habe hier eine starke Mannschaft aufgestellt werden können.
Für die Kleinsten in der Feuerwehr berichtete Natalie Bräuer als Leiterin der Kinderfeuerwehrabteilung. Die 17 Kinder im Alter zwischen 6 und 9 Jahren konnten mit viel Spaß und kindgerechter Annäherung an das Thema Feuerwehr unter anderem Ausflüge zur Berufsfeuerwehr Mainz oder zum Schulungszentrum der Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main unternehmen. Auch konnten sie sich an einem „Feuerlöschtrainer“ ausprobieren, an dem der richtige Umgang im Brandfall simuliert wurde. Abgerundet wurde das Angebot von einem Familien-Grillabend mit den Eltern der Feuer-Salamander.
Nach diesen Berichten schritt die Versammlung zu den anstehenden Beförderungen. Jakob Schulz wurde zum Oberfeuerwehrmann befördert, Katarina Pfaff zur Hauptfeuerwehrfrau, Benjamin Schaich und me. Christian Hild zum Oberlöschmeister.
Im Schlusswort, der mit einem Ausblick auf das aktuelle und kommende Jahr verbunden war, konnte Wehrführer Roland Dörre vom fulminanten Erfolg des ersten Starkbierfests der Feuerwehr erinnern. Auch im kommenden Jahr könnten sich die Bürgerinnen und Bürger darauf einstellen, dass dieses Angebot der Feuerwehr fortgesetzt werde. Hier gelte es allerdings zu berücksichtigen, dass die zunehmende Bebauung rund um die Feuerwehr zur Besorgnis führe, ob denn alle neuen Anwohner mit diesem Engagement der Feuerwehr für die Eltviller Stadtgesellschaft einverstanden sei, so Dörre abschließend.
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